Gebäude

Die alte Mühle Salouf wurde 1877 errichtet unter Integration von Teilen eines Vorläuferbaus. Das in den steilen Hang gebaute Haus mit dem Mühlenraum und einem darauf anfgesetzten zweistöckigen Wohnteil steht am Balandegn-Bach, der über einen Holzkanal mit eingebautem Geschiebesammler das 2.5 Meter hohe oberschlächtige Wasserrad antreibt. Die Mühle gilt als eine der am längsten mit Wasserkraft betriebenen Kornmühlen der Schweiz und war bis Mitte der 1990er Jahre in Betrieb. Das Inventar an Gerätschaften ist noch fast vollständig erhalten. Wasserrad und Mahlanlage sind nach wie vor funktionsfähig, auf der Anlage wird aber nicht mehr gemahlen.

Mahlanlage

Die eng verzahnte Kombination der alten Steinmühle mit einer Walzenmühle auf einer Anlagengrundfläche von gerade einmal 4 x 8 Metern ist die herausstechende Besonderheit der Mahlanlage. Auf kleinstem Raum treffen hier jahrtausendealte und moderne Mahltechnik aufeinander. Die beiden Anlagen können über einen Riemenantrieb gekoppelt und gemeinsam über das Wasserrad angetrieben werden. Zusätzlich steht für die Walzenmühle noch ein kleiner Elektroantrieb zur Verfügung. Der Einbau der Walzenmühle vor knapp 100 Jahren stellt dabei ein interessantes Zeugnis für die Integration moderner Produktionstechniken in die Nahrungsmittelproduktion im Alpenraum dar.

Steinmühle

19. Jhd.; 1975 renoviert

Die 1975 restaurierte Steinmahlanlage umfasst einen Mahlstuhl mit einem über das Wasserrad getriebenen Mahlgang. An die Steinmühle schliesst ein Kasten an mit einem Sechskantsichter und einer darunter platzierten wechselseitig herausziehbaren Mehlschublade, sowie einem vorgehängten Auffangkasten für Schrot und Kleie mit einlegbaren Rüttelsieben zur Abtrennung von Verunreinigungen (Spreu, Steinen). Auf der Steinmühle worde ursprünglich der ganze Mahlvorgang abgewickelt. Nach dem Einbau der Walzenmühle wurde auf der Steinmühle das vorgeschrotete Getreide fertig ausgemahlen.

Die Anlage wird ergänzt durch eine in den Mühlenboden eingelassene Getreidewaage mit 10-facher Übersetzung, eine kleine Gerstenrölle, sowie das noch weitgehend vorhandene Werkzeug zur Bearbeitung des Mühlsteins.

Walzenmühle

Anfang 20. Jhd.

Die Walzenmühle wurde wahrscheinlich um 1925 herum eingebaut. Diese umfasst einen Walzenstuhl mit zwei Walzen, sowie eine Transportanlage mit einem kleinen Rüttelsieb und einem Windsichter mit Gebläse zur Entfernung von Verunreinigungen aus dem Mahlgut und zum Abscheiden der Kleie und zwei Elevatoren (d.h. kleinen Förderbändern zum Transport des Mahlgutes), sowie je einer Absackvorrichtung für Kleie und Schrot. Die Anlage wird über einen Riemenantrieb mit zwei Antriebswellen bedient und kann dabei wahlweise über einen Elektromotor oder über das Wasserrad via Kammrad am inneren Ende des Wellbaums angetrieben werden. Mit der Walzenmühle kann das Getreide maschinell vorgereinigt und zu Schrot verarbeitet werden, was gegenüber einem nur über die Steinmühle laufenden Mahlprozess eine massive Aufwandverringerung bedeutete.